Fridays For Future in Maputo

Am 20. September wurde in vielen Ländern der ganzen Welt gegen die aktuelle Klimapolitik gestreikt.

Ich lebe seit etwas mehr als einen Monat in Maputo, der Hauptstadt Mosambiks. Hier arbeite ich als Freiwilliger in einem Umweltprojekt, welches sich auf Recycling spezialisiert hat und das Wissen weitergibt.

Sehr erfreut war ich darüber, dass auf Facebook auch zum Klimastreik in Maputo aufgerufen wurde. Natürlich habe ich meine Kollegen gefragt ob wir dort zusammen hingehen, doch sie haben alle abgelehnt. Ihnen sind Demonstrationen zu gefährlich, weil bei Streiks es häufig zu Ausschreitungen und Polizeigewalt kommt.

Allgemein bekommt man hier vom Thema Klimawandel nicht viel mit. In der Schule ist es kein Thema und in den Nachrichten hört man nur von den großen Konferenzen, wie der COP 21 in Paris.

Mosambik ist schon heute vom Klimawandel betroffen. In den deutschen Nachrichten hat man von den beiden Zyklonen Idai und Kenneth gehört, die große Teile des Landes zerstört haben. In Zukunft soll sich die Intensität der Regenfälle und Zyklone weiter verstärken. Gleichzeitig steigen die Höchsttemperaturen und die Trockenzeit wird wahrscheinlich länger anhalten. Des Weiteren trifft Mosambik der Meeresspiegelanstieg hart da die fast 2800 km lange Küstenlinie nicht geschützt werden kann, dafür fehlen unter anderen die finanziellen Ressourcen. Mosambik ist eines der ärmsten Länder der Welt.

Als ich am Freitag am Ort der Demo angekommen bin war ich enttäuscht. Von einer Demo konnte kaum der Rede sein. Nach einer Weile kamen doch noch ungefähr 20 Leute die von dem Post gehört hatten.

Meines Erachtens ist das größte Problem das fehlende Wissen in der Gesellschaft über die Folgen des Klimawandels. Natürlich ist das Land von Armut betroffen und wenn jemand seine Familie nicht richtig ernähren kann, dann macht er sich kaum Gedanken zum Klimawandel. Deswegen ist es trotzdem wichtig über das Thema zu berichten, weil die Menschen hier schon heute betroffen sind. Es muss einen umweltfreundlichen Weg geben diese Menschen aus der Armut zu holen.

Liebe Grüße aus Maputo nach Oldenburg,
und alles Gute für Euer Projekt,
Jonas